Die besten Mountainbike-Sättel – ein Überblick für 2021

Schotterpisten hinunterdüsen, Schweißperlen auf der Stirn und erfrischender Fahrtwind im Gesicht. Die Gedanken sind ganz auf die nächste Kurve, herausragende Wurzeln und lose Steine gerichtet –  Adrenalin und Freiheitsgefühl pur! 


Doch wer kennt es nicht? Schmerzende Sitzknochen können dem Fahrspaß einen Dämpfer verpassen. Ein passender MTB-Sattel kann Abhilfe schaffen! 


Wir geben die wichtigsten Informationen rund um die Sattelauswahl. 


Kriterien zur Sattelauswahl


Jeder Fahrstil ist unterschiedlich und jeder Po anders geformt. Daher gibt es auch nicht den perfekten Sattel, der für alle geeignet ist. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, den richtigen Sattel für sich zu finden.

Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir zeigen hier  einige Kriterien auf, die du bei der Auswahl beachten solltest.


Länge und Breite


Die für dich angenehmste Sattelbreite hängt vor allem vom Abstand deiner Sitzknochen ab. Je weiter diese auseinander liegen, desto breiter sollte der Sattel sein. Wie und wo gemessen wird – dazu später mehr. 

Die Länge hingegen richtet sich nach deinem Fahrstil. Eine längere Sattelnase zum Beispiel, ermöglicht eine bessere Gewichtsverlagerung beim Erklimmen von Steigungen. 


Form


Flach, kurvig, Loch oder Vertiefung – hinsichtlich der Form gibt es eine breite Auswahl. Was bevorzugt wird, hängt vom Fahrstil sowie vom individuellen Körperbau ab. Bei dem Einen hilft eine Vertiefung im Sattel, um Druckpunkte aufzulösen, der Andere bevorzugt eine gleichmäßige Belastung. 


Polsterung


Im ersten Moment scheinen weiche Sättel mit viel Polstermaterial äußerst bequem, doch je länger die Tour geht, desto weiter sinkt das Gesäß in die Polsterung ein. Die Folge sind oft schmerzende Druckstellen. Wie bekannt, ist weniger oft mehr. 


Die meist verbreiteten Materialien zur Polsterung von MTB-Sätteln sind Schaum und Gel-Füllungen. 


Die besten MTB-Sättel im Vergleich


Hast du erst den perfekten Sattel für dich gefunden, willst du diesen nie wieder missen. Um die Qual der Wahl etwas zu vereinfachen, haben wir hier die Elite der MTB-Sättel im Vergleich zusammengetragen.


#1
Ergon SMC Gel Ergonomic Sattel


Vorteile

  • Große Kontaktfläche für noch mehr Bequemlichkeit

  • Flexible Seitenflanken reduzieren Reibung am Oberschenkel

  • Erhältlich in zwei Größen mit unterschiedlicher Breite und Länge

  • Orthopädisches Füllmaterial aus Schaum in Kombination mit Gel-Pads geben besonderen Komfort

  • Längliche Aussparung sorgt für Entlastung und Vermeidung von Taubheitsgefühlen im Dammbereich

Nachteile 

  • Keine geschlechtsspezifischen Modelle

  • Polsterung kann für manche zu weich sein


Nutzererfahrungen

Insbesondere der einzigartige Komfort wird von Käufern des Ergon SMC Gel Ergonomic Sattels hochgelobt. Neben des orthopädischen Schaumes wird auch die Aussparung in der Sattelmitte als besonders gut gelungen beschrieben. Oft seien Druckpunkte und/oder Taubheitsgefühle erst nach weiteren Strecken als mit dem älteren Sattel aufgetreten. 

Das Besondere für uns

Die SM-Sattel-Serie hat in der Vergangenheit bereits große Erfolge erzielt. Auch für dieses  Jahr wurden wieder erstklassige Nachfolgemodelle mit zusätzlichen Verfeinerungen und noch erhöhtem Sitzkomfort auf den Markt gebracht. 

Der von den Nutzern erwähnte orthopädische Schaum ist beim Ergon SMC Gel Ergonomic Sattel noch weicher und dicker als bei seinem Vorgänger. Der Sattel gewährleistet eine gleichmäßige Sitzfläche zur idealen Gewichtsverteilung. Integrierte Gelpads reduzieren die Belastung für die Sitzhöcker zusätzlich und verringern jegliche Art von Stößen sowie Vibration. 

Der Sattel ist in den Größen Small/Medium und Medium/Large verfügbar. Durch die Auswahl der Größen ist der Ergon Sport Gel-Sattel für Personen mit unterschiedlichen Sitzknochenabständen geeignet. 

Fazit

Orthopädischer Schaum und großräumiges Cut-Out sorgen für ein besonderes Komforterlebnis im Sattel. Nur für wenige Personen scheint die dicke Polsterfüllung zu weich zu sein. Insgesamt ein gutes Produkt zu einem moderaten Preis. 


#2
Selle Italia Max SLR Gel Superflow


Vorteile

  • Unisex-Sattel: Gleicher Komfort für Männer und Frauen

  • Mit nur 280 g sehr leichter Sattel ohne Verlust an Qualität

  • Gel-Superflow-Polsterung: Bequemlichkeit auch auf langen Strecken

  • Fibra-Tek: widerstandsfähiges Material für längere Haltbarkeit des Sattels

  • Shock-Absorber: Spezielles System zur Absorbierung von Stößen und Vibrationen

Nachteile 

  • Nur eine Größe verfügbar

  • Eher nicht für Personen mit weit auseinanderliegenden Sitzknochen geeignet


Nutzererfahrungen

Vor allem die Gel-Superflow Polsterung begeistert Nutzer. Mountainbiker als auch Rennradler berichten von exzellenter Bequemlichkeit ohne Taubheitsgefühle – auch bei langen Strecken. Oft wird positiv vermerkt, dass der Sattel keine Eingewöhnungszeit benötigt.  

Andere Käufer klagen hingegen über Druckstellen und Diskomfort. Ursache könnte in der Schmäle des Sattels liegen. Mit einer Sattelbreite von 1,45 cm ist dieser eher ungeeignet für Menschen mit weit auseinander liegenden Sitzknochen.

Das Besondere für uns

Die Technologie des Fibra-Tek für den Sattelbezug verspricht eine langlebige Haltbarkeit. Die Verwendung hochwertiger Funktionsmikrofaser schützen den Sattel vor äußerlichen Beschädigungen – und das bei sehr geringem Gewicht.

Zur Abschwächung von Stößen und Erschütterungen hat Selle Italia ein spezielles Shock-Absorber-System entwickelt, das sich zwischen Sattelschale und Mountainbike-Gestell befindet. Schmerzerfüllte Gesichter beim Aufprall auf hartem Untergrund gehören damit der Vergangenheit an. 

Das Sattelgestell ist aus Titanium Ti136 gefertigt. Dem Hersteller ist es gelungen, ein im Vergleich äußerst stabiles Gestell bei sehr geringem Gewicht zu entwickeln. Mit nur 280 Gramm ist der Selle Italia Max SLR Gel Superflow rund 25 % leichter als gängige Sattelgestelle.

Fazit

Da der Sattel lediglich in einer Größe kommt, ist dieser keinesfalls für Jedermann passend. Falls du aber das Glück hast, dass deine Sitzknochen wie auf den Sattel zugeschnitten sind, wäre eine Probefahrt mit diesem sicherlich lohnenswert. Moderne Techniken wie Fibra-Tek, Shock-Absorber-System und die Gel-Superflow-Polsterung bieten vollen Fahrgenuss.  


#3
SQlab 611 Ergowave


Vorteile

  • Individuelle Passform durch vier verschiedene Größen

  • Schutz des Sattels durch wasserabweisenden Kevlar-Bezug

  • Besondere Druckentlastung durch flachen, gewölbten Sattel und tiefergelegte Nase

  • SQlab Active-Satteltechnologie für mehr Tritt-Effizienz und Mobilisierung der Bandscheibe

  • Ergowave: doppelstufige Wellenform mit erhöhtem Heck bietet einzigartigen Halt im Sattel, insbesondere bei Berg- und Talfahrten

Nachteile 

  • Fokus liegt auf Offroad und Enduro

  • Keine genderspezifischen Modelle erhältlich


Nutzererfahrungen

Vor allem Allround-Mountainbiker und Enduro-Liebhaber berichten von positiven Erlebnissen mit dem SQlab 611 Ergowave. Beim Erklimmen steiler Offroad-Strecken stärke die gewölbte Form mit erhöhtem Hinterbereich die Sitzposition und reduziere ein Rutschen im Sattel.

Lediglich ein knarzendes Geräusch, dessen Ursprung irgendwo zwischen Gestänge und Sattelschale liege, sorgt bei manchen Nutzern für Unmut.

Das Besondere für uns

Das sportliche Design sorgt für optimalen Halt bei jeglichem Terrain. Insgesamt sorgt dasErgowave Design nicht nur für Stabilität im Sattel sondern auch für eine gleichmäßige Verteilung von Druckpunkten. 

Die Nase des Sattels ist etwas tiefergelegt, wodurch automatisch weniger Belastung auf das Weichgewebe fällt. Vor allem bei der Bewältigung von Anstiegen im Sitzen, kann dies eine immense Erleichterung bieten. 

SQlabs Produkt ist durch eine sogenannte Active Technologie ausgestattet, die eine horizontale Flexibilität von 7° im Sattel integriert. Durch die Beweglichkeit von links nach rechts gleicht die Beinbewegung auf dem Fahrrad der des natürlichen Ganges. Dies soll nicht nur das in die Pedale Treten effektiver gestalten, sondern auch für eine Entlastung der Bandscheibe sorgen. 

Fazit

Für den Enduro-Bereich ist der SQlab 611 Ergowave ein absolutes Muss. Kaum ein anderer Sattel verleiht mit seiner Passform so viel Komfort und Stabilität. Noch dazu wird die Beweglichkeit durch die Active Technologie optimiert. 

Durch die verschiedenen Größen kann jeder Sportler seine individuelle Passform auswählen. 


#4
Brooks B17 Imperial


Vorteile

  • Für viele Nutzer der bequemste Sattel, auf dem sie je gefahren sind

  • Langlebigkeit durch hochwertige Materialien und einzigartige Verarbeitung

  • Einzigartiger Komfort: Kombination von Leder mit Cut-Out ohne Verformung möglich

  • Ein Hingucker: Der klassische Brooks Leder-Sattel sticht mit seiner Schönheit ins Auge

  • auch nach tausenden Fahrkilometern nicht durchgesessen, sondern zunehmend komfortabler

Nachteile 

  • Nicht wasserfest, benötigt spezielle Pflege

  • Sattel muss erst eingefahren/eingesessen werden


Nutzererfahrungen

Viele Mountainbiker schwören auf Leder als ideales Material für den langanhaltenden Sitzkomfort. Vor allem die von Brooks handgefertigten Produkte sind unter den Radlern beliebt. Nutzer berichten, dass es gut 500-1000 Kilometer dauern kann, bis sich der Ledersattel gut eingesessen hat. Danach beschreiben ihn viele als den bequemsten Sattel, auf dem sie je gesessen haben.

Das Besondere für uns

Wie für Brooks-Produkte üblich, wurde auch der neue B17 Imperial mit Jahrhunderte alter, traditioneller Technik in England hergestellt. Zur Verarbeitung werden ausschließlich hochwertige Materialien wie gegerbtes Leder verwendet. 

Ungewöhnlich an diesem Lederprodukt ist der imperiale Schnitt. Der Cut-Out könnte beim anpassbaren Leder schnell zu Verformungen führen. Daher hat Brooks eine Gewindeperforation entwickelt, mit der der Nutzer dem stetig entgegenwirken kann. 

Mit der richtigen Pflege des Materials, wie regelmäßiges Einfetten und Schützen vor Nässe, kann einem der Sattel ein Leben lang treu bleiben. Und wie mit gutem Wein, wird der Brooks B17 mit dem Alter sogar nur besser. 

Fazit

Einmal eingeradelt und schon ist augenscheinlich nichts Schlechtes mehr an dem Sattel zu finden. Hochwertige Verarbeitung von besten Materialien erzeugen ein langlebiges und nutzerfreundliches Produkt. Ganz obendrauf sticht der Ledersattel mit seiner ästhetischen Form ins Auge.


#5
Pioneeryao Gel Sattel


Vorteile

  • Wasserdicht durch PU-Leder mit Vakuum-Technik

  • Breite Sitzfläche für gemütliches, aufrechtes Fahren

  • Sattel für kleines Geld in gutem Preis-Leistungsverhältnis

  • Idealer Begleiter für entspanntes Fahren mit City- oder Tourenbikes

  • Gel-Polsterung und Cut-Out bieten guten Sitzkomfort und verringern Druckstellen

Nachteile 

  • Eher ungeeignet für Enduro-biking

  • Materialversagen bei intensiver Nutzung


Nutzererfahrungen

Nutzer loben vor allem den Komfort des Sattels, den sie für kleines Geld erhalten. Für Touren bis 20 km treten in der Regel keinerlei Beschwerden auf. 

Kritisiert wird hingegen die Lebensdauer des Produktes. Teilweise komme es bei intensiver Nutzung bereits nach einigen Monaten zu Materialversagen. Betroffen sei hier vor allem die Satteloberfläche. 

Das Besondere für uns

Der Pioneeryao Gel Sattel ist ein idealer Begleiter für City- und Tourenbikes. Ohne viel Schnick-Schnack bietet er durch eine Gel-Polsterung angenehmen Komfort. Ein Cut-Out mittig des Sattels, sowie eine Vertiefung im Nasenbereich vermindern Druckpunkte oder Taubheitsgefühle im Dammbereich. 

Durch die breite Form des Sitzbereiches kann auf diesem bequem Platz genommen werden. Das Gewicht verlagert sich durch den großen Kontaktbereich gleichmäßig auf die Sitzhöcker und das Sitzfleisch, so dass keine Druckstellen entstehen. Der Pioneeryao eignet sich vor allem für kurze Trips oder längere Touren in aufrechter Sitzhaltung. Für das Erklimmen von Mountainbike-Tracks ist dieser Sattel nicht zu empfehlen.

Fazit

Zwar wird man mit diesem Sattel nicht alt werden, hinsichtlich des Komfort gibt es aber trotz kleinem Preis keine Abbrüche. Bei gemütlichen Radtouren sitzt man bequem im Sattel, den man mit etwas mehr Fürsorge behandeln muss. Für uns liegt das Produkt in einem guten Preis-Leistungsverhältnis.

Welche Sattelgröße benötige ich


Manche Sättel haben lediglich eine feste Größe, bei Anderen kann man beim gleichen Produkt zwischen Small, Medium und Large auswählen. 


Der wesentlichste Unterschied besteht in der Sattelbreite. Diese sollte vom Abstand deiner Sitzknochen abhängig gemacht werden. Wie genau die Vermessung funktioniert, erfährst du im nächsten Abschnitt.


Verrät dir die Vermessung, dass du bei einem Sattel genau zwischen zwei Größen liegst,  sollte bei der Auswahl der individuelle Körperbau und Fahrstil mit in Betracht gezogen werden. 


Beim vermehrten Fahren in aufrechter Sitzposition oder bei sensiblen Körperpartien im Kontaktbereich empfiehlt es sich den größeren Sattel zu nehmen, um eine gleichmäßigere Belastung zu kreieren. Fährst du eher einen sportlichen Stil mit nach vorne gebeugter Position, solltest du dich für das kleinere Modell entscheiden. 


Wie vermesse ich richtig?

Photo credit: bikinguniverse.com


Wie bereits erwähnt ist der Sitzknochenabstand ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl des geeigneten Fahrradsattels. Viele Fahrradhändler bieten daher eine professionelle Vermessung im Geschäft an. 


Doch auch zu Hause kannst du den Abstand deiner Sitzhöcker selber herausfinden. SQlab hat für diesen Vorgang eine spezielle Messpappe entwickelt. Durch Aufsitzen in spezifischer Position drücken sich die Sitzhöcker in die Pappe. Anschließend zeigt dir die Entfernung zwischen den Mittelpunkten beider Abdrücke, deinen Sitzknochenabstand. 


Eine breite Nutzermasse kann Gefallen am Ergon SMC Gel Ergonomic Sattel finden, da dieser gleich in zwei Größen erhältlich ist. Der SQlabs 611 Ergowave bietet sogar vier verschiedene Größen an, wodurch er nahezu jedem Sitzknochenabstand gerecht wird. 


Vorteile, in einen qualitativ hochwertigen MTB-Sattel zu investieren


Wenn du den Artikel bis hierhin gelesen hast, bist du vermutlich ein echter Mountainbike-Fan. Du kennst die Anstrengungen und Freuden, die eine Tour auf deinem Lieblingsgefährt mit sich bringen.

Du kennst aber wahrscheinlich auch das Taubheitsgefühl, Druckstellen und nervige Hautreizungen, die so manch ein Tag im Sattel verursacht. 


Schmerzen nach einer langen Tour gehören aber nicht zwangsläufig dazu. Nutzer des Brooks B17 beispielsweise berichten von Mehrtagestouren mit hunderten von zurückgelegten Kilometern – ganz ohne Wundstellen.

Eine Erfahrung, die sie mit herkömmlichen Sätteln so noch nicht erlebt haben und folglich eine getätigte Investition, die sie nie bereut haben.


Hast du erst einmal 100%igen Komfort in einem Sattel gefunden, willst du dir vermutlich ganz grundlos keinen Neuen zulegen wollen. Das ist bei qualitativ hochwertigen Produkten auch nicht nötig.

Mit der richtigen Pflege bleibt dir der Brooks B17 Imperial ewig treu und wird mit zunehmendem Alter sogar noch bequemer.


Neben einfachem Sitzkomfort ist auch die physiologische Komponente nicht außer Acht zu lassen. Schmerzen sind nicht nur für den Moment unangenehm, sie können auch dauerhaften gesundheitlichen Schaden anrichten.

Mit modernen Technologien und korrekter Anbringung können Knie – und Bandscheibenbeschwerden vorgebeugt werden.


MTB-Sätteln – Vergleiche


Einer für Alle – das gibt es im Bereich der Sattelwelt nicht. Unterschiedliche Fahrstile, Untergründe und Geschwindigkeiten erfordern jeweils besondere Kriterien. Wir zeigen am Beispiel von City-Rädern und Mountainbikes Unterschiede und Gemeinsamkeiten der spezifischen Sitzprodukte.


Citybike-Sattel vs. Mountainbike-Sattel


Der wohl größte Unterschied liegt im Anwendungsbereich beider Räder. Während man mit dem Citybike gemütlich zum Supermarkt um die Ecke radelt, wird das Mountainbike eher für die Erkundung von Natur und Hügellandschaften genutzt. 
 

Photo credit: bikerumor.com

Egal ob Bergauf- oder ab, bei hohen Geschwindigkeiten auf hügeligem Terrain bleibt wohl kaum jemand gemütlich in seinem Fahrradsattel sitzen. Hier wird Wert auf schmale Sattelnasen für ideale Beinfreiheit und widerstandsfähige Materialien im Falle von Stürzen gelegt. 


Bei Touren, die Gleichgewicht und hohen Krafteinsatz fordern, spielt auch das Gewicht des Sattels eine Rolle. Bereits 200 Gramm mehr oder weniger sind bei den schnellen Bewegungen deutlich  spürbar. 


Sitzknochenabstand vs. Sattelbreite


Für kürzere Touren auf asphaltierten Straßen, in aufrechter Sitzhaltung eignet sich ein breiter, dick gepolsterter Sattel. Weiches Füllmaterial bietet für einige Kilometer wohligen Sitzkomfort.

Erst nach längerer Zeit versinken Sitzknochen und -fleisch in das Polster und können Druckstellen bilden. 


Für das Stadtradeln finden sowohl Menschen mit weit auseinanderliegenden als auch mit nah aneinanderliegenden Sitzknochen Komfort auf einem breiten Sattel.

Bei Trips auf dem Mountainbike empfiehlt es sich, den Sattel entsprechend des Sitzknochenabstandes auszuwählen. 


Wie installiere ich einen MTB-Sattel


Du hast einen brandneuen, qualitativ hochwertigen Sattel erstanden und kannst es kaum abwarten, dich auf’s Bike zu schwingen?

Der kleine, aber bedeutende Schritt der Anbringung sollte nicht unterschätzt werden. Auch der beste Sattel kann dir Schmerzen, Knieprobleme etc. bescheren, wenn er nicht richtig installiert wurde. 


Die eigentliche Befestigung eines MTB-Sattels an die Fahrradstange ist meist kein Hexenwerk und kann getreu Herstelleranleitung in kurzer Zeit bewältigt werden. Das folgende Feintuning benötigt hingegen etwas mehr Geduld:

Photo credit: bikeradar.com

Sattelausrichtung 


Hier ist lediglich zu beachten, dass die Sattelspitze zentriert nach vorne zeigen sollte.


Sattelhöhe


Die Höhe des Sattels wird idealerweise so eingerichtet, dass das Bein beim Tritt in die Pedale fast vollständig ausgestreckt wird. Die Zehen sollten dabei nicht gesenkt werden müssen.

Ein zu hoch montierter Sattel kann zu Druckbeschwerden in der Steißgegend führen, während eine zu niedrige Einstellung Knieprobleme verursachen kann. 


Neigung


Durch die Schrauben an der Klemmung des Sattels lässt sich die Neigung variieren. Es wird empfohlen bei erster Nutzung eine horizontale Positionierung auszuprobieren und diese bei Diskomfort in minimalen Schritten abgeändert auszutesten. 


Versatz


Jeder Sattel lässt sich in der Regel einige Zentimeter nach vorne oder hinten verschieben, wodurch sich der Abstand vom Sattel zum Lenkrad verändert. Eine Faustregel besagt, dass sich die Kniespitze während der Vorwärtsbewegung genau über der Pedale befinden sollte 


Fazit


Bist du ein leidenschaftlicher Mountainbikefahrer, der viele Stunden mit diesem Hobby verbringt? Dann wird dir nicht nur dein Gesäß für eine Investition in einen Qualitätssattel dankbar sein. Die richtige Polsterung, Form und Installation eines Sattels können wahre Wunder bewirken. Viel Spaß bei der nächsten Tour!


Häufig gestellte Fragen 


Viele Nutzer zögern die Neuanschaffung eines Sattels heraus, da sie von der Fülle von Einflussfaktoren überschwemmt werden. Die Auswahl ist schlichtweg endlos, wie soll man da eine Entscheidung treffen? Antworten auf häufig gestellten Fragen können Grübeleien abnehmen. 


Ist ein breiterer Sattel besser?


Pauschal lässt sich nicht sagen, ob ein breiterer Sattel besser ist oder ein schmaler. Das hängt ganz von deiner individuellen Körperform, sensiblen Stellen im Sitzbereich und deinem Fahrstil ab.

Auf breiten Satteln verteilt sich die Druckbelastung in der Regel gleichmäßiger. Bei Steilfahrten kann dir zu viel Fläche aber zum Nachteil werden.


Wie breit sollte mein Sattel sein?

Photo credit: bikefit.com


Um herauszufinden, welche Sattelbreite perfekt für dich ist, solltest du den Abstand deiner Sitzknochen messen. Dies kannst du per Anleitung zu Hause machen oder im Fahrradgeschäft. Für den bestmöglichen Komfort sollten die Sitzhöcker beim Kontakt mit dem Sattel das meiste Gewicht tragen. Daher ist es hilfreich zu wissen, wo genau die Knochen beim Sattel aufliegen. 


Was passiert wenn ein Sattel zu breit ist?


Bei einem zu breiten Sattel ist es möglich, dass nicht die Sitzknochen, sondern vor allem auch das Sitzfleisch die hauptsächliche Gewichtsbelastung trägt. Dies kann zu Taubheitsgefühlen, Hautreizungen und Druckstellen führen.

Auch kann ein zu breiter Sattel an die Innenseiten deiner Oberschenkel reiben und somit Irritationen hervorrufen, sowie die Beinfreiheit einschränken. 


Wie lang ist die Lebensdauer eines Sattels?


Natürlich kann man dies nicht einheitlich für alle Sättel beantworten. Wie bei jedem Gebrauchsgegenstand kommt es mit der Zeit zu Materialverschleiß.

Dies ist von Sattel zu Sattel unterschiedlich. Im Durschnitt aber lässt sich sagen, dass ein gutes Produkt 15.000-25.000 km Fahrstrecke ohne Beschädigung gewährleisten sollte. 


Sollte der Sattel höher sein als die Lenkstange?


Das Höhenverhältnis zwischen Sattel und Lenkstange hängt von deinem Fahrstil ab. Beim gemütlichen Radeln in aufrechter Sitzposition wäre es äußerst unkomfortabl, eine  Lenkstange zu greifen, die niedriger als der Sattel liegt. Beim sportlichen Fahren ist es hingegen üblich, dass der Lenker einige Millimeter unterhalb der Sitzfläche liegt. 


Wie hoch sollte der Fahrradsattel auf dem Mountainbike sein?


Ein professioneller Bike-Fitter kann dir die perfekte Höhe durch Kniewinkelmessungen errechnen. Eine einfache, grobere Methode kann zu Hause durchgeführt werden. Dazu solltest du mit deinen Sportschuhen die Tretbewegung auf deinem Fahrrad durchführen. In der untersten Position der Pedale sollte dein Bein fast komplett ausgestreckt sein.